Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, die Idee der „Berliner Mischung“ zu aktualisieren, für sie zu streiten und auch Neubauprojekte mit nachhaltigen hybriden Bautypologien zu ermöglichen. Wir setzen uns für praktikable Rahmenbedingungen ein und fordern Förderprogramme, die zum Ausbau und Erhalt von gemischten Projekten dienlich sind.
Als besondere Stärke der urbanen Strukturen in Berlin wird immer wieder herausgehoben, dass die „Berliner Mischung“, also die direkte Verbindung und Nähe von Wohnflächen und Arbeitsflächen, z.B. in Vorderhäusern und Hinterhöfen unter einer Adresse, viele positive Effekte auf das Zusammenleben habe: Wege zwischen Wohnen und Arbeiten können so kurzgehalten werden, was zu weniger Verkehr und weniger Umweltbelastung führt. Soziale Angebote wie z.B. Kitas finden als Teil der Nahversorgung mitten in den Wohngebieten in den Gewerbeflächen Raum und liegen in den Hinterhöfen zum Teil sehr geschützt. Produzierende Gewerbe und Handwerke haben ihre Standorte nahe bei der nachfragenden Wohnbevölkerung.
Doch genau die Berliner Mischung droht überall in der Stadt verloren zu gehen. Preissteigerungen bei den Mieten, insbesondere bei den völlig unregulierten Gewerbemieten, verdrängen in raschem Tempo produzierende und soziale Gewerbe aus den Höfen und Kiezen.

Gleichzeitig werden neu geplante Immobilienprojekte meist als entweder Wohn- oder Gewerbeprojekte geplant. Mischungskonzepte sind planungsaufwändiger und durch die Rahmenbedingungen im Land Berlin leider bisher kaum förderfähig.