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Was geht auf unseren Straßen, wenn die Autos gehen? – Workshop 1: “Terrassen für Vieles” Parklets als Baustein lebendiger Straßenräume

Fr, 27. August 2021 , 16:00 19:30

Kurzbeschreibung der Serie:

Spätestens seit Beginn der Corona-Pandemie ist der öffentliche Raum im Bewusstsein vieler Menschen als wichtiger Aufenthalts-, Begegnungs- und Erholungsort neu verankert worden. Temporäre Maßnahmen wie die Terrassen für Vieles, Pop-up-bikelanes oder Spielstraßen zeigen Bedarfe und Möglichkeiten zur Neugestaltung des öffentlichen Raums — und schaffen zugleich Erlebnisräume, die Veränderungen auf Zeit erlebbar zu machen.

Im Zuge der CoViD-19 Pandemie hat die AKöR im Auftrag des Bezirksamts konkrete Empfehlungen zur Öffnung von Straßenraum erarbeitet, der bisher wie selbstverständlich durch Kfz besetzt und für andere, z.T. lebenswichtige Nutzungen versperrt wird. –> AKöR-Studie „Offene Straßen“

Viele dieser „Pop-Up-Infrastrukturen“ erhielten als Maßnahmen des „taktischen Urbanismus“ überregionale Aufmerksamkeit und eröffneten einen neuen Diskurs zum Umgang mit öffentlichem (Straßen)Raum. Dieser soll nun im Rahmen der StadtWERKSTATT fortgesetzt werden. Durch die Einrichtung von Kiezblocks bietet sich nun eine Chance Straßenraum flächendeckend neu und integrativer zu denken, gemeinsam zu verhandeln und neu zu gestalten:

Was ist heute schon möglich, wo liegen die „Stolpersteine“ und Herausforderungen, wie läuft der Prozess bisher? Was ist der Rahmen, die Regeln, welche Erfahrungen und Akteur:innen gibt es schon – und wie lässt sich der Prozess für alle vereinfachen und klarer machen?

Workshop #1: “Terrassen für Vieles” Parklets als Baustein lebendiger Straßenräume

Parklets ermöglichen es, bisher von Autos besetzten Raum kurzfristig, probeweise und kostengünstig, gemeinsam mit Anwohner:innen und dem Gewerbe vor Ort für andere Nutzungen frei zu machen und testweise umzugestalten. Es entsteht Raum für andere Nutzungen und Nutzer:innen, deren Ansprüche bisher oft unterdrückt bleiben.

Mittlerweile gibt es in Berlin vielfältige Projekte, Formen und Initiativen, welche die Idee des Parklets aufgreifen und als “Terrassen für Vieles” in der Praxis erproben. Ziel des Workshops ist es, Projekte zu sammeln, Initiativen zu vernetzen und das Konzept der “Terrassen für Vieles” mit Beteiligten aus Amt und Initiativen gemeinsam weiterzuentwickeln.

Ziel: Kennenlernen + Erfahrungsaustausch bisherige Projekte und Initiativen. Wo stehen wir in Berlin – was geht/wo hakt’s/was braucht es? -> Wie weiter? Ideal: Anstoß für verstetigende Kooperation zwischen den Projekten, Peer-Learning und Reframing des negativ besetzten Begriffs in Berlin durch sich in der Praxis bewährende und gemeinsam mit Verwaltung und Initiativen erarbeitete Projekte.

Außerdem soll beim Workshop über die Idee eines „kommunalen Koop-Werkhofs“ gesprochen werden, der in der StadtWERKSTATT am 09. + 10.09. im Rahmen des Parklets-Förderprogramms in Koop. von AKöR, Berlin21, Baupalast, Fahrrad3000, Zusammenstelle und der SenUVK sowie dem Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg vorbereitet wird.

Vision der Sommerstraße in Schöneberg (Kiez erFahren)

Optional im Anschluss: Ausklang mit Fahrrad-Exkursion zur “Sommerstraße”/Projekt „Schöne Flächen“ (Barbarossastraße)

Projekte & Initiativen:

Die „Terrassen für Vieles“ sind ein Baustein der AKöR-Studie, der im Rahmen der Corona-Pandemie 2020 für Gastronomie- und seit 2021 auch für kulturelle Nutzungen vom SGA Xhain umgesetzt wurde, aber ursprünglich noch weitere Nutzungen vorsah (u.a. als Kita-Hof). Immo Janssen und Dirk von Schneidemesser (beide AKöR) stellen das Konzept im Rahmen der Studie vor.

Pionierhaft umgesetzt wurden Parklets in Form von „Protest-Podesten“ schon 2019, um im öffentlichen Raum auf Verdrängung von Gewerbe und angestammten Mieter:innen aufmerksam zu machen. Hendrik Weiner (raumdialog) hat die Konstruktionen entworfen und umgesetzt.

Leonard Hohenbild (Kiez erFahren) und Julia Jarass (DLR, AKöR) stellen das Projekt Sommerstraße/Schöne Flächen und erste Ergebnisse der Begleiterhebung vor, an der auch Antonia Nähring (DLR) beteiligt war, die sich in ihrer Abschlussarbeit mit Learnings aus dem Parklet-Programm in Wien („Grätzl-Oasen“) beschäftigt hat.

Kristina Lazarova (Urbane Liga) ist co-Initiatorin der Parklets Stuttgart, die auch Vorbild für das Parklets-Förderprogramm der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz (SenUVK) in Berlin ist, das von Merlin Pitz (SenUVK, Fußverkehr) vorgestellt und von Berlin21 und den Naturfreunden Berlin umgesetzt wird.

Tristan Biere (Berlin21) stellt die „Berliner Parklet-Checkliste“ für das Programm vor, erläutert den Prozess und welche Ziele damit langfristig verfolgt wird. Ein besonders ambitioniertes Projekt ist der „Wandernde Lebenswerte Stadtraum“ (WLS), der über die Parklet-Idee auf einen ganzen Straßenraum ausweitet und modular unterschiedliche Nutzungen temporär darstellen können soll, von Begrünung über Tischtennis, Bühnenszeanrien und Sandkästen bis zur lokalen Speicherung von Regenwasser sollen diverse Nutzungen partizipativ erdacht, ausgewählt und erprobt werden können.

Um solch diverse Nutzungsansprüche im Straßenraum unterzubringen, braucht es grundlegend eine Neuausrichtung der von der FGSV herausgegebenen Regelwerke, welche den Status Quo der „Parkstände“ im Straßenraum zementieren und wenig Spielraum für andere Nutzungen lassen. Sonja Bettge und Immo Janssen (beide TU Berlin) stellen die Problematik dar und schlagen als neues Entwurfselement einen Multifunktionsstreifen („Mu-Fu-Streifen“) vor, bei dem Kfz-Parken nur noch eine Nutzung unter vielen anderen ist.

Die Parkraumkarawane (Domenic, Felix von fahrrad3000) besetzt sonst von Kfz blockierten Parkraum und zeigt, wie die temporäre Umnutzung auch ganz schnell und ohne jegliche Genehmigung möglich ist. Die selbstgebauten Fahrradanhänger werden beim Workshop ausgestellt.

Kostenlos

StadtWERKSTATT-FK auf dem Dragonerareal/Rathausblock

Obentrautstr. 19-21, hinter dem Finanzamt Kreuzberg am Mehringdamm
10963 Berlin-Kreuzberg

Es gelten die Corona-Vorsorge Regeln des Hygienekonzepts.

Besucher*innen müssen sich anmelden (siehe unten) und brauchen einen negativen Test oder einen Impfnachweis.

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