Neue Kooperationen
für leistbare und offene Räume

in Friedrichshain-Kreuzberg

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StadtWERKSTATT-Doku: Kiezblocks x Amt | no.1: Auftakt!

In der ersten Kiezblocks-Veranstaltung im Rahmen der StadtWERKSTATT am 30.08.2021 kamen die zehn schon aktiven Kiezblock-Initiativen im Bezirk in einen offenen Austausch mit den zentralen Akteur:innen im Bezirksamt und Aktiven aus anderen Initiativen. Das Treffen diente dabei als erster Auftakt für eine kontinuierliche Zusammenarbeit zwischen allen Akteur:innen, die zum Ziel haben, die ambitionierte Umsetzung verkehrsberuhigter Kiezblocks im Bezirk konstruktiv mitzugestalten.

Organisiert und moderiert wurde die Veranstaltung von der AKöR, in freundlicher Kooperation mit dem SGA Friedrichshain-Kreuzberg und Changing Cities.

Reger Austausch vor der StadtWERKSTATT zwischen den Kiezblocks-Initiativen und Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann

Die Ziele: Was sollte erreicht werden?

  1. Austausch und Vernetzung der Initiativen untereinander und mit der Verwaltung in entspannter Atmosphäre
  2. Vorstellen von Ideen und Arbeitsstand der jeweiligen Initiativen
  3. Präsentation und Abgleich mit den Vorstellungen des Bezirksamts
  4. Auftakt nutzen, um erste Arbeitsgruppen zu formen, Vertrauen für weitere Zusammenarbeit zu schaffen, Unterstützer:innen finden
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Der Ablauf: Initiativen und Verwaltung für die Kiezblocks-Umsetzung

Die ersten 30min waren dem lockeren kennenlernen, wiedersehen und Corona-konformen Check-In beim Ankommen gewidmet. Während einige Initiativen bereits gut vernetzt waren und in laufenden Maßnahmen (z.B. Fußgänger:innen-Zone am Lausitzer Platz) einen konstruktiven Austausch mit der Verwaltung etablieren konnten, stehen andere noch ganz am Anfang. Die StadtWERKSTATT konnte so zu einer ersten Kontaktaufnahme mit Amt und anderen Aktiven genutzt werden.

Ein großer, analoger Kartentisch animierte dazu, beim Einzeichnen des eigenen Kiezblocks direkt miteinander ins Gespräch zu kommen und zu verstehen, wo im Bezirk es bereits andere Aktive gibt und ob ggf. Überschneidungen mit amtlichen Planungsräumen existieren. Diese Karte soll im Nachgang digitalisiert (Link folgt hier), mit der Kiezblock-Karte von Changing Cities abgeglichen und Interessierten in und außerhalb der Verwaltung gleichermaßen zur Verfügung gestellt werden.

Im direktem Austausch mit Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann und Felix Weisbrich, dem Leiter des Straßen- und Grünflächenamtes (SGA), stellten erst die Initiativen ihre Konzepte und Ziele vor, danach war das Bezirksamt an der Reihe, um seine Sicht auf die nächsten Schritte im Prozess und Möglichkeiten der Kooperation zu erläutern. Dieser Teil diente v.a. dem Abgleich von Erwartungen.

Die Präsentation des Bezirksamts kann unter folgendem Link abgerufen werden: https://www.berlin.de/ba-friedrichshain-kreuzberg/aktuelles/bezirksticker/2021/vortrag-kiezblocks.pdf

Im zweiten Teil des Abends wurde daraufhin begonnen, erste thematische Arbeitsgruppen zu bilden. Diese sollen zu sog. Communities of Practice” (CoPs) aufgebaut werden, auf deren Wissen und Ideen das Bezirksamt und Initiativen dann im weiteren Planungs- und Umsetzungsprozess der Kiezblocks zurückgreifen können.

Wie dies für alle Beteiligten möglichst effektiv und transparent gelingen kann, wird nun weiter konzipiert. Die AKöR begleitet diesen Prozess konzeptionell und durch weitere regelmäßige Arbeitstreffen, in denen die konkrete inhaltliche Zuammenarbeit in den kommenden Monaten weiter etabliert werden soll.

Zum Hintergrund: Mobilitätswende gemeinsam gestalten

Seit dem Beschluss des Berliner Mobilitätsgesetzes (MobG BE 2017) und der verstärkten Berichterstattung über die “Superblocks” in Barcelona, gibt es zunehmende Bestrebungen, auch in Berlin Stadtquartiere konsequent vom Kfz-Verkehr zu beruhigen. Dies bedeutet auch, große Mengen heute gewohnheitsmäßig von Autos besetzten Raums neu zu denken, bisher unterdrückte Bedarfe (z.B. Klimaanpassung, Stadtgrün, Entwicklungsraum für Kinder, gemeinwohlorientierte Gewerbe- und Freiflächen) stärker zu berücksichtigen und diesen Raum vorrangig solchen Nutzungen und Nutzer:innen zur Verfügung zu stellen, die Kieze lebenswerter, umweltgerechter und widerstandsfähiger machen gegenüber einem sich wandelnden Klima oder auch gesundheitlichen Krisensituationen, wie Corona.

Um engagierte Bürger:innen, Politik und Verwaltung hierbei zu unterstützen hat Changing Cities die #Kiezblocks-Kampagne ins Leben gerufen, mit dem Ziel mind. 180 Kiezblocks durch lokale Initiativen zu realisieren, 15 in jedem Bezirk. Mittlerweile engagieren sich über 60 Initiativen in ganz Berlin. Mit bereits 10 Kiezblocks-Initiativen, einer sehr aufgeschlossenen Bezirkspolitik und kooperativen Verwaltung könnte Friedrichshain-Kreuzberg erneut Modell für andere Bezirke werden, ähnlich wie bei den Spielstraßen oder Pop-Up-Radwegen.

Der Auftakt: “Kiezblocks x Verwaltung”

Diese über das Corona-Jahr gemeinsam erarbeitete Vorbildwirkung spiegelte sich auch an den Besucher:innen der Veranstaltung, unter denen genauso Initiativen aus Pankow waren, wie leitende Mitarbeiter:innen anderer Bezirksämter, die live miterfahren wollten, wie in Friedrichshain-Kreuzberg begonnen wird, die Mobilitätswende nach den Spielstraßen nun auch bei der Umsetzung der Kiezblocks gemeinsam mit den Bürger:innen auf die Straße zu bringen.

Dabei ist der Prozess auch hier erst in einer frühen Phase der Erprobung. Methoden und Maßnahmen werden getestet und ein gemeinsamer Modus muss auf dem Weg erst gefunden werden, der Bürger:innen, Politiker:in und Verwaltungs-Mitarbeiter:innen gleichermaßen einschließt und für alle Sinn macht. Dafür braucht es zuallererst eine persönliche Verständigung über die Vorstellungen und Ziele. Dafür sollte diese Veranstaltung als Auftakt dienen. Positiv ist, dass aus dem vergangenen Jahr bereits auf eine lebendige, manchmal schweißtreibende, aber konkret erfolgreiche und bewährte Kooperationserfahrung aufgebaut werden kann. 

Mit der AKöR hat sich im vergangenen Jahr ein:e Schnittstellenakteur:in etabliert, die genau für und in einer solchen Art der Zusammenarbeit gegründet wurde und den Kiezblock-Prozess in Kooperation mit dem SGA auch weiter begleiten wird. Auch die StadtWERKSTATT hat sich als Ort der Zusammenarbeit für den Auftakt als ideal herausgestellt: im Modellprojekt Rathausblock gelegen, vom Bezirk angemietet und durch Initiativen betrieben, wird hier die Praxis kooperativen Stadtmachens auf Augenhöhe seit Anfang August aktiv und modellhaft erprobt.

Ein nächstes Treffen ist für Mitte Oktober (20.10. // 18:30-20:30) am selben Ort geplant. Hier soll es primär um die berlinweite Vernetzung und den Austausch über Arbeitsstände und ggf. ein gemeinsames Vorgehen mit Blick auf die anstehenden Koalitionsverhandlungen gehen.

Wir freuen uns auf euch & über eure vielfältige Beteiligung beim Auftakt!

Das AKöR-Team:

Immo Janssen, Julia Jarrass, Dirk Schneidemesser, Felicitas Soeiro

…bedankt sich bei Sonja Bettge, Annika Taubert, Nadja Dautel und Sebastian Orozco für euren engagierten Support! Merci!

8. Oktober 2021

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In Zusammenarbeit von:AKöR Bezirksamt

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