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Hafenplatz: Wassersperre vorerst abgewendet

Am Hafenplatz in Kreuzberg drohte in der vergangenen Woche die Wasser­versorgung für mehr als 1.000 Bewohner:innen – darunter rund 600 Geflüchtete – unterbrochen zu werden. Hinter­grund waren nach Angaben des Bezirksamts Friedrichs­hain-Kreuz­berg offene Zahlungen der Eigentümer­gesell­schaften an die Berliner Wasser­betriebe in Höhe von rund 800.000 Euro. Um die Versor­gung sicher­zu­stellen, übernimmt der Bezirk weitere Abschlagszahlungen.

Bezirksstadtrat Florian Schmidt erklärte in einer Pressemitteilung:

„Es ist völlig inakzeptabel, dass die Eigentümergesellschaften das von den Mieter*innen gezahlte Geld nicht an die Berliner Wasserbetriebe weiterleiten und die Mieter*innen dadurch von einer Wassersperre bedroht werden.“

Die Mieter:inneninitiative Hafenplatz äußerte sich ebenfalls zu den Vorgängen. Sie sprach von einem „System“, das seit Jahren auf eine schrittweise Verdrängung hinauslaufe. Bereits zuvor habe es befristete Mietverträge, eine zeitweise fehlende Hausverwaltung, falsche Neben­kosten­abrechnungen und zahlreiche bauliche Mängel gegeben. Vor diesem Hintergrund wertet die Initiative auch die angedrohte Wasser­sperre als Teil einer Entmietungs­strategie.

Die Initiative fordert eine umfassende Lösung. Dazu zählen die Sicherstellung der Instandhaltung, wirksame Instrumente gegen Entmietungen sowie eine Prüfung, ob das Objekt enteignet werden könne. Als langfristige Perspektive wird eine Vergemeinschaftung und gemeinnützige Bewirtschaftung großer Wohnungsbestände genannt.

In diesem Zusammenhang verweist die Initiative auch auf den Investor Ioannis Moraitis und die Hedera-Gruppe, die als Mehrheits­­eigentümer des Hafenplatz-Areals gelten. Laut einer schriftlichen Anfrage der Links­fraktion vom September 2024 gebe es mehr als 130 laufende Verfahren gegen Mitglieder der Gruppe vor Berliner Gerichten und Behörden. Zudem werde über staats­anwalt­schaftliche Ermittlungen wegen Kreditbetrugs berichtet.

Das Bezirksamt kündigte an, die Entwicklung weiter zu verfolgen.


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30. September 2025

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